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Dein Herz braucht Ketone!

Apr. 9

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Dein Herz braucht Ketone:

Das Herz ist ein hochaktives Organ und benötigt ständig Energie. Ketone sind eine besonders effiziente Energiequelle, da sie mehr ATP (die Energieeinheit der Zellen) pro Molekül Sauerstoff produzieren als Glukose oder Fettsäuren. In Zahlen: 100 g Ketone führen zu 10 g ATP, wohingegen 100 g Glucose nur zu 8,7 g ATP führen.

 

Es gibt zwei Zustände, in denen das Herz zu einem Großteil Ketone und Fettsäuren verstoffwechselt: 1. Bei niedrigem Insulin, also im fastenden Zustand, oder bei der ketogenen Ernährung. 2. Während einer Herzinsuffizienz [1].

 

Dr. Stephen Hussey berichtet [2], dass aus den anatomischen Berichten von Dr. Giorgio Baroldi hervorgeht, dass 50 % der Herzinfarktpatienten eigentlich keine ausreichende Arterienverkalkung für einen Herzinfarkt aufwiesen, teilweise sogar gar keine [3]. Kann also Arterienverkalkung als Hauptursache für den Herzinfarkt ausgemacht werden?

 

Dr. Hussey vermutet ein Versorgungsproblem des Herzens. Die Herzzellen, so behauptet er, verbrennten lieber Fett oder Ketone als Glucose. Das sei auch der Grund, weshalb es keinen Krebs des Herzens gebe [2].

 

Bei niedrigem Insulinspiegel, im Nüchternzustand, bezieht das Herz seine Energie zu über 50 % aus Ketonen und Fettsäuren [4], es können sogar bis zu 80 % sein [5].

Dasselbe geschieht bei einer Herzinsuffizienz. Es liegt also die Frage nahe, ob eine fehlende Versorgung mit Glucose das Herz dazu zwingt, auf Ketonkörper zurückzugreifen, denn das Herz läuft um ca. 25 % effizienter, wenn es auf Ketonkörper als Energiequelle zurückgreifen kann [1][5].

 

Kann es also sein, dass eine Herzinsuffizienz letztlich ein Zeichen von Insulinresistenz der Herzmuskelzellen ist? Ähnlich wie bei der Ketoazidose eines Diabetikers bedient sich das Herz dann möglichst der Ketone, um an Energie zu kommen. Diese Vermutung hat eine Studie bestätigt, die gezeigt hat, dass die Nutzung von Ketonen beim Herzen des Diabetikers höher ist als bei Nicht-Diabetikern [6]. Hier scheint also die Insulinresistenz das Herz dazu zu zwingen, mehr Ketonkörper zu nutzen…. sofern sie vorhanden sind.

 

Ist ein Mensch nicht fettadaptiert und auch nicht im Ketonstoffwechsel, zwingt er sein Herz, Glucose zu verbrennen. Dies führt zusätzlich bei Stress oder starker Belastung des Herzens zu hohen Mengen an Milchsäure (lactic acid)[4]. Beim Herzen sind Angina oder Herzstechen die Folgen. Erleidet das Herz dauerhaft oder häufiger diesen Zustand, können die Zellen des Herzens kein Calcium aufnehmen, was zur Kontraktion des Muskels benötigt wird. Dadurch entstehen Ödeme, also wassergefüllte Zellen, die auch absterben können. Diese Ödeme blockieren die Zu- und Abflüsse des Herzens.

 

Auf diese Weise lässt sich im Übrigen erklären, weshalb Ausdauersportler gelegentlich meist gegen Ende einer langen Belastung einen plötzlichen Herztod erleiden: In den allermeisten Fällen sind diese bekanntlich nicht fettadaptiert.

 

Auch psychischer Stress und oxidativer Stress, wie durch Giftstoffe, sind kontraproduktiv für die Herzgesundheit. Beides erhöht den Adrenalinspiegel und Cortisolspiegel, was wiederum die Glucose- statt Fettverbrennung ankurbelt.

 

[1] Athanasia K. et al. 2021: Ketone bodies and the heart

 

[2] Human Performance Outliers Podcast. Episode 241: Dr. Stephen Hussey

 

[3] Giorgio Baroldi, Malcolm D. Silver. 2004: The Etiopathogenesis of Coronary Heart Disease

 

[4] Ele Ferrannini; Michael Mark; Eric Mayoux. 2016: CV Protection in the EMPA-REG OUTCOME Trial: A “Thrifty Substrate” Hypothesis.

 

[5] Diabetes Deutschland 2019: Infusion von Ketonkörpern zur Behandlung von chronischer Herzschwäche?

 

[6] Yuji Mizuno et al. 2017: The diabetic heart utilizes ketone bodies as an energy source.



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