
Warum steigen Infektanfälligkeit, Autoimmunerkrankungen, psychische Erkrankungen sowie Diabetes und Krebs? Es hat sich durch unsere zunehmende pflanzenbasierte Ernährungsform einiges verändert. Im Folgenden möchte ich die vier Hauptaspekte, die als Ursachen für diese zunehmenden Zivilisationserkrankungen gesehen werden können, aufführen:
1. Nährstoffmangel: Wenn man über Vitamine nachdenkt, dann denken alle zunächst an Obst und Gemüse als gute Lieferanten. Dem ist aber gar nicht so.
Vitamin A gibt es in der pflanzlichen (Betacarotin) und der tierischen Form (Retinol), wobei aber nur die tierische Form für uns bioverfügbar ist. Die Konvertierungsraten sind klein, manche können sogar gar kein Retinol aus Betacarotin bilden.[1] Insbesondere Innereien enthalten hohe Mengen an tierischem Vitamin A.
Dass man als Vegetarier oder gar Veganer eine Mangel an B-Vitaminen hat, insbesondere Vitamin-B12 ist weitläufig bekannt.
Vitamin C ist in Obst und manchem Gemüse zu hohen Anteilen enthalten, aber auch in Innereien und frischem Fleisch. Unter Carnivoren traten bislang keine Fälle von Skorbut auf.[2]
Dass wir unter einem Mangel an Vitamin D leiden, ist ebenfalls bekannt, aber auch dies, welches eigentlich ein Hormon ist, findet man nicht in Obst und Gemüse. Dagegen kann man es in tierischen Fetten zu geringen Mengen finden oder eben über die Sonne aus Cholesterin synthetisieren.
Vitamin K muss wie Vitamin A zwischen der pflanzlichen Variante, dem K1 und der tierischen Variante, dem K2 unterschieden werden. Letzteres hat eine wichtige Funktion bei der richtigen Verstoffwechslung von Kalzium und ersteres findet sich auch in tierischen Produkten.[3]
Mangel an Mineralien und Spurenelementen: Tierisches Eisen, sogenanntes Hämeisen, ist wesentlich besser bioverfügbar als pflanzliches Eisen, wie zum Beispiel Eisenoxid. Die Konversionsrate liegt bei wenigen Prozent.[4] Dazu kommt, dass Antinährstoffe in Pflanzlichem, z.B. Phytinsäure in Getreide, die Aufnahme von Mineralien, wie Eisen und Zink, hemmen.[5] Diese finden sich vor allem in Innereien, die heute kaum noch konsumiert werden. Dagegen ist die Aussage, Innereien, insbesondere die Leber, seien Giftfilter, ein Märchen. Vergleicht man die Schwermetallkonzentrationen von Innereien mit denen von Meerestieren, findet man in Innereien praktisch nichts, im Gegensatz zu in Fisch.[6] Kein Wunder also, dass viele Carnivoren nicht nur über einer Verbesserung ihrer Anämie berichten, sondern auch allgemein mehr Leistungsfähigkeit und ein besseres Immunsystem entwickeln.
2. Durchlässiger Darm als Ursache für alle Autoimmunerkrankungen.[7][8] Pflanzliche Lektine zerstören unsere Darmwand[9]. Ganz grob erklärt: Sie durchdringen diese, treten dadurch in unseren Körper, schwirren dort frei als Fremdeiweiß umher. Sie binden sich an unsere Organe. Fremdeiweiße gehören nicht in unser Körperinneres. Das führt zu einem Angriff unseres Immunsystems gegen unsere Organe. Eine Autoimmunerkrankung entsteht: Allergie, Rheuma, Hashimoto… Eine Besserung tritt hier oft nur durch 100%-igen Verzicht auf pflanzliche Lektine ein. Die Zugabe von Retinol, das ist die tierische Form von Vitamin A, hauptsächlich in Leber enthalten, kann außerdem zu einer Verbesserung des durchlässigen Darms führen.[10]
Wer Blähungen hat, der muss sich darüber im Klaren sein, dass Ballaststoffe den Fäulnisbakterien im Darm dazu dienen, giftige Gase herzustellen.[11]
3. Fettmangel im Hirn: Unser Hirn besteht aus großen Mengen tierischer Fettsäuren und Cholesterin[12]. Außerdem nutzt es sehr gerne Ketone als Treibstoff[13], die bei der Fettverbrennung gebildet werden. Wir können nicht ausreichend Cholesterin selbst bilden und die pflanzlichen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren kaum in die tierischen Komponenten umwandeln. Nur diese, insbesondere Arachidonsäure und DHA, können aber die Bluthirnschranke überwinden. Somit ist es also kein Wunder, dass viele Carnivoren über eine Verbesserung von Migräne, Depression, Autismus, Epilepsie, Alzheimer oder Demenz berichten.
Arachidonsäure wird zu unrecht verteufelt und ist eine sehr wichtige Fettsäure. Sie steckt in jeder Zellmembran und hat außerdem wichtige Funktionen im Nervensystem, in unserer Muskulatur sowie unserem Immunsystem.[14][15] Als Typ-3-Diabetes bezeichnet man deshalb Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer, da unsere Gehirnzellen durch zu viel Glucose insulinresistent geworden sind.[16]
4. Metabolisches Syndrom: Durch unsere fettarme und kohlenhydratreiche Lebensweise haben wir genau das verschlechtert, was wir verbessern wollten, nämlich Übergewicht, koronare Herzerkrankungen und Diabetes. Wir haben zu hohe Insulinausschüttungen, befinden uns ständig im anabolen, also aufbauenden Stoffwechsel. Kohlenhydrate sind Treibstoff, niemals aber Nährstoff. -> Diabetes, Gicht, Übergewicht… Eine starke Besserung kann hier schon mit weniger Kohlenhydraten und einer fleischbasierten Ernährung eintreten. Des Weiteren führt die Linolsäure aus Saatenölen zu einer Blockierung der Mitochondrien und somit einem trägeren Stoffwechsel.[17] Denn wir konsumieren nicht mehr Kalorien als früher und dennoch steigt Fettleibigkeit rapide an.
[1] https://www.carnitarier.de/2019/08/01/vitamin-a/
[2] https://www.carnitarier.de/2019/08/01/vitamin-c/
[3] https://www.carnitarier.de/2022/10/09/vitamin-k2/
[4] https://www.carnitarier.de/2021/08/30/eisen/
[5] Gibson, R. S. et al. 2010: A review of phytate, iron, zinc, and calcium concentrations in plant-based complementary foods used in low-income countries and implications for bioavailability https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20715598/
[6] https://www.carnitarier.de/2019/08/22/leber-kein-giftfilter/
[7] Kinashi. Hase. 2021: Partners in Leaky Gut Syndrome: Intestinal Dysbiosis and Autoimmunity https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33968085/
[8] Lucius, K. 2020: Dietary Lectins: Gastrointestinal and Immune Effects. doi:10.1089/act.2020.29286.klu
[9] Sureda, E. A. et al. 2018: Early effects on the intestinal barrier and pancreatic function after enteral stimulation with protease or kidney bean lectin in neonatal rats. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29457572/
[10] Abdelhamid, Luo. 2018: Retinoic Acid, Leaky Gut, and Autoimmune Diseases https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30081517/
[11] Pollmer, Udo. Warmuth, Susanne. 2006: Lexikon der populären Ernährungsirrtümer. S. 324.
[12] https://www.ahajournals.org/doi/full/10.1161/01.atv.0000120374.59826.1b
[13] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33233502/
[14] Tallima, H. El Ridi, R. 2017: Arachidonic acid: Physiological roles and potential health benefits - A review. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30034874/
[15] https://www.carnitarier.de/2021/03/26/arachidonsäure/
[16] https://www.lchf-deutschland.de/diabetes-typ-3-alzheimer-2/ [Zugriff am 17.11.2023]
[17] https://www.carnitarier.de/2023/06/13/episode-103/