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Antibiotika

Im „Fleischatlas“ wird groß vor Antibiotika in der Tierhaltung gewarnt, weil man die Keime von antibiotika-resistenten Bakterien gefunden hat (Heinrich-Böll-Stifung 2021).

Antibiotika selbst, findet man im Fleisch heutzutage gar nicht mehr, weil wesentlich weniger als früher gegeben wird. Das Umweltbundesamt erklärt, dass seit 2011 eine Abnahme um 60, 7 % ermittelt wurde.

Tiere bauen Antibiotika sehr schnell ab. Nach wenigen Tagen sind sie ausgeleitet. Und zwar in die Gülle. Danach landen diese Antibiotika-Rückstände auf dem Getreide oder in den Gewässern. Also von wegen Antibiotika in Fleisch! „Gebundene Rückstände sind ein Problem pflanzlicher Nahrung, denn Tiere können die meisten Schadstoffe ausscheiden.“ (Pollmer 2012, S. 83)

Ganz auf Antibiotika zu verzichten hält Udo Pollmer für eine Schaden-Nutzen-Abwägung. Gibt man weniger Antibiotika, muss man mit mehr Todesfällen unter Jungtieren rechnen. Auch die Freilandhaltung selber birgt das Risiko, dass eine höhere Belastung durch Parasiten auftritt.

Diana Rodgers und Robb Wolf schreiben in ihrem Buch „Sacred Cow“, dass aber 80 % aller produzierten Antibiotika in den USA an die Tierhaltung gehen. Und dies größtenteils nicht um Krankheiten zu heilen, sondern um Kranheiten zu vermeiden und Wachstum zu generieren (Rodgers und Wolf 2020, S. 177)

Laut Pollmer werden aber auch vielfach Antibiotikagaben wegen des schlechten Rufes gemieden, und dafür wird mehr geimpft. Impfungen sollten aber eigentlich noch kritischer als Antibiotika gesehen werden, da die Wirkstoffverstärker in Impfsubstanzen tatsächlich als Schwermetalle schlechter ausgeleitet werden können (Pollmer 2020).

Neben all den Medikamenten für Tiere, landen aber auch alle Medikamente für uns Menschen in den Abwässern und damit letztlich in allen Gewässern und auf allen Böden unseres Landes. Und da unsere Einnahme von Medikamenten immer größer wird, überfluten wir unsere Umwelt auch immer mehr damit. Ich zitiere das Umweltbundesamt (09.11.2020): „Am häufigsten werden Antiepileptika, Analgetika (Schmerzmittel), Antibiotika sowie Betablocker und iodierte Röntgenkontrastmittel gefunden. Die höchsten Konzentrationen wurden bei den Wirkstoffen für Diuretika (harntreibende Medikamente), Antidiabetika sowie iodierte Röntgenkontrastmittel und Antiepileptika nachgewiesen.“


Ich denke, es wird höchste Zeit, dass sowohl unsere Tiere als auch wir artgerecht ernährt werden, um alle möglichen Erkrankungen durch ein gutes Immunsystem zu vermeiden.

Eine Kuh braucht nichts als Gras. Schweine oder Hühner vertragen kein Soja, Raps oder Mais. Auch Freilandhaltung ist meiner Ansicht nach die einzige natürliche Haltungsform, die den Tieren letztlich, so wie uns auch, ein gutes Immunsystem verschafft. Dann könnten wir vielleicht alle mit weniger Produkten aus der Pharmabranche auskommen.

 

Lest dazu auch meinen Artikel über Hormone in unserer Umwelt: „Die weibliche Generation“. 

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