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Antioxidantien

Antioxidantien in Fleisch

 

Hinweis: Zum untenstehenden Artikel habe ich einige Quellen aus dem Buch ‚Homo Carnivorus‘ von Elias Gudwis entnommen, das ich in diesem Zusammenhang empfehlen möchte!

 

Beim Thema Antioxidantien denkt man zunächst einmal an pflanzliche Stoffe. Die antioxidative Wirkung vieler pflanzlichen Stoffe, wie Polyphenole, wurde aber bisher nicht am Menschen direkt bewiesen, sondern nur in Experimenten aus der Petrischale. Die Aufnahmefähigkeit der pflanzlichen Antioxidantien im Darm ist ebenfalls stark begrenzt.[1]

Dagegen verfügt unser Körper über eigene Mechanismen, um oxidativen Stress zu vermeiden. So sind Harnsäure und Cholesterin Antioxidantien. Zwei Stoffe, mit denen wir eigentlich nichts Gutes verbinden. 

Es gibt aber noch eine Reihe weiterer Antioxidantien, die uns dem Namen nach bekannt sind, aber die wir bisher nicht als Antioxidantien eingestuft hatten. Das sind die nur in tierischen Lebensmitteln vorkommenden Stoffe Carnitin, Carnosin, Cholin, Creatin und Taurin.

 

Carnitin wird auch aus zwei Aminosäuren aufgebaut, und zwar Lysin und Methionin. Es verbessert den Fettstoffwechsel und wird deshalb als Supplement von Sportlern zur Leistungssteigerung eingenommen.[2] Allerdings bewirkt die künstliche Supplementierung von Carnitin geringere Carnitinspiegel in der Muskulatur als der Konsum von rotem Fleisch selbst.[3] Signifikant sind die Zusammenhänge zwischen Depressionen und niedrigem Carnitinspiegel.[4] Die Zufuhr von Carnitin ist laut Interventionsstudien genauso wirksam gegen Depressionen wie Antidepressiva, dafür aber ohne Nebenwirkungen.[5] Und zu guter Letzt erhöht Carnitin die Fruchtbarkeit sowohl beim Mann[6] als auch bei der Frau. [7]

 

Carnosin ist ebenfalls ein Dipeptid, aufgebaut aus zwei Aminosäuren Beta-Alanin und L-Histidin. Seine antioxidative Wirkung und somit antientzündliche Wirkung ist unumstritten.[8] Außerdem behindert es die Glykierung (Reaktion von Proteinen mit Kohlenhydraten), was gut gegen Alzheimer, Arteriosklerose und Nierenerkrankungen ist.[9] Des Weiteren bindet Carnosin bindet Metallionen und wirkt somit entgiftend.[10]

 

Zu Cholin: Es wird empfohlen 500 mg Cholin pro Tag zu sich zu nehmen.[11] Cholin kann in kleinerer Menge selbst hergestellt werden, die aber nicht ausreichend ist. 

Cholin wird bei der Methylierung von Homocystein zu Methionin benötigt. Es verringert also die Homocysteinwerte, die ein Marker für die Gefahr von Herz-Kreislauferkrankungen sind. Cholinmangel wird assoziiert mit der nichtalkoholischen Fettleber[12], neurodegenerativen Krankheiten sowie Herzerkrankungen.[13] Schwangere und Stillende benötigen insbesondere Cholin.[14] Ein Cholinmangel korrelierte bei diesen Personengruppen mit Neuralrohrdefekten, schlechter Gehirnentwicklung des Fötus, Frühgeburten sowie Bluthochdruck und Proteinurie bei Schwangeren.[15]

Creatinwerte sind bei Fleischessern ebenfalls höher als bei Vegetariern. Der Körper kann bis zu einem Gramm pro Tag selbst herstellen.[16] Es zeigte sich in Studien, dass eine Supplementation mit Creatin die kognitive Leistungsfähigkeit signifikant erhöhte. [17] [18] Auch bei über 60-jährigen korrelierte ein besseres Erinnerungsvermögen mit höheren Creatinwerten. [19] Auch, was die Homöostase des Darms anbetrifft, hatte Kreatin positive Auswirkungen. Bei Versuchen an Mäusen mit Colitis, war eine Besserung der Darmschleimhaut bei Supplementation mit Kreatin festzustellen.[20]

Taurin ist ein weiteres Antioxidans aus Fleisch, das auch die Glykierung von Proteinen verhindert.[21] Es hat in Tierstudien eine Verminderung von Angst gezeigt.[22] Höhere Taurinspiegel werden mit einem geringeren Herzinfarktrisiko assoziiert.[23] Taurin ist eines der häufigsten Aminosäuren im Gehirn, in der Retina, im Muskelgewebe sowie in den Organen. Insbesondere in allen Teilen des Auges kommt Taurin am meisten vor. Taurin könnte auch eine Rolle in der Therapie von Epilepsie und Diabetes spielen. Taurin beugt vor gegen Migräne und verbessert prämenstruelle und perimenopausale Stimmungsprobleme.[24] Taurin verbessert auch die Insulinempflindlichkeit. Außerdem lindert es entzündliche Erkrankungen, wie Arthritis.[25] Eine wichtige Funktion von Taurin ist aber auch die Umwandlung von Cholesterin in Gallensäure[26] sowie die Regulation der Magensäureproduktion.[27] Eine ausreichende Zufuhr müsste demnach insbesondere die Fettverdauung erleichtern. 

 

 

 

 

[1] https://www.diagnosisdiet.com/full-article/fruit

[2] Miller, V. J., Villamena, F. A., & Volek, J. S. (2018). Nutritional ketosis and mitohormesis: Potential implications for mitochondrial function and human health. Journal of Nutrition and Metabolism, 2018, 1-27. doi:10.1155/2018/5157645

[3] Stephens. 2011: Vegetarians have a reduced skeletal muscle carnitine transport capacity. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21753065/

[4] Nasca. 2018: Acetyl-l-carnitine deficiency in patients with major depressive disorder. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30061399/

[5] Wang. 2014: A review of current evidence for acetyl-l-carnitine in the treatment of depression. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24607292/

[6] Ahmed 2011: Role of L-carnitine in male infertility. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22355991/

[7] Agarwal. 2018: Role of L-carnitine in female infertility. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29373970/

[8] Reddy et al. 2005: Carnosine: a versatile antioxidant and antiglycating agent. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15872311/

[9] Ghodsi. Kheirouri. 2018: Carnosine and advanced glycation end products: a systematic review. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29858687/

[10] Wu, G. 2020: Important roles of dietary taurine, creatine, carnosine, anserine and 4-hydroxyproline in human nutrition and health. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32072297/

[11] Harvard: https://www.hsph.harvard.edu/nutritionsource/choline/

[12] Guerrerio 2012: Choline intake in a large cohort of patients with nonalcoholic fatty liver disease. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22338037/

[13] Zeisel, S. H., & Da Costa, K. (2009). Choline: an essential nutrient for public health. Nutrition Reviews, 67(11), 615-623. doi:10.1111/j.1753-4887.2009.00246.x

[14] Zeisel 2013: Nutrition in pregnancy: the argument for including a source of choline. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23637565/

[15] Derbyshire, E. (2019). Could we be overlooking a potential choline crisis in the United Kingdom? BMJ Nutrition, Prevention & Health, bmjnph-2019-000037. doi:10.1136/bmjnph-2019-000037

[16] Saladino, Paul: Carnivore Code. Chapter 8. 2/23

[17] Rae, C., Digney, A. L., McEwan, S. R., & Bates, T. C. (2003). Oral creatine monohydrate supplementation improves brain performance: a double–blind, placebo–controlled, cross–over trial. Proceedings of the Royal Society of London. Series B: Biological Sciences, 270(1529), 2147-2150. doi:10.1098/rspb.2003.2492

[18] Benton, D., & Donohoe, R. (2010). The influence of creatine supplementation on the cognitive functioning of vegetarians and omnivores. British Journal of Nutrition, 105(7), 1100-1105. doi:10.1017/s0007114510004733

[19] Oliveira, Edimar F.; Forbes, Scott C.; Borges, Elvis Q.; Machado, Lacy F.;

Candow, Darren G.; Machado, Marco (2022): Association between dietary

creatine and visuospatial short-term memory in older adults. In: Nutrition

and health, 2601060221102273. DOI: 10.1177/02601060221102273

[20] Turer, E. et al. 2017: Creatine maintains intestinal homeostasis and protects against colitis

[21] Huang, J., Chuang, L., Guh, J., Yang, Y., & Hsu, M. (2008). Effect of taurine on advanced glycation end products-induced hypertrophy in renal tubular epithelial cells. Toxicology and Applied Pharmacology, 233(2), 220-226. doi:10.1016/j.taap.2008.09.002

[22] Zhang, Kim 2007: Taurine induces anti-anxiety by activating strychnine-sensitive glycine receptor in vivo. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17728537/

[23] Murakami 2012: Taurine and atherosclerosis. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23224908/

[24] Ripps. Shen. 2012: Review: taurine: a "very essential" amino acid. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23170060/

[25] Schaffer. Kim. 2018: Effects and Mechanisms of Taurine as a Therapeutic Agent. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29631391/

[26] Chiang, John Y. L. 2013: Bile Acid and Signaling. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23897684/

[27] Huang, Kai-Han. et al. 2011. Role of taurine on acid secretion in the rat stomach. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21294907/

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