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Fasten und Autophagie

 

Fasten senkt Insulinresistenz und erhöht die Selbstheilung (Autophagie)

 

Der Zustand des Fastens, würde ich sagen, beginnt sechs Stunden nach der letzten Mahlzeit. Dann ist der Magen vollständig geleert, Insulin ist sehr niedrig, Glucagon steigt und somit auch die Herstellung von Ketonen in der Leber. Insulin ist ja ein anaboles Hormon. Das heißt, es fördert den Aufbau von Körpermasse. Ist Insulin niedrig, findet endlich ein Abbau von Körpermasse statt. In der Ketose ist man in einem katabolen Zustand. Gleichzeitig findet aber dann endlich Autophagie statt. Das ist der Recyclingmechanismus im Körper. Zellen werden repariert. Das körpereigene Eiweiß wird in die Aminosäuren zerteilt und anschließend wiederaufgebaut. Siim Land @siimland berichtet sehr viel über den Zustand der Autophagie in seinen englischsprachigen YouTube-Videos. Demnach erreicht man viel leichter nach der Abnahme eine straffe Haut, wenn man mit längeren Fastenperioden abgenommen hat, ganz einfach, weil zwischendurch die Autophagie, also auch der Abbau des unnötigen Gewebes.

 

Im Podcast von Dave Asprey #367  berichtet Dr. Jason Fung von Versuchen, bei denen eine Gruppe mit häufigem Essen und die andere Gruppe mit Fastenperioden, aber derselben Kalorienmenge versorgt wurden. Die erste Gruppe verbesserte ihre Insulinresistenz nicht, die zweite signifikant.

 

 

„Da regelmäßiges Fasten den Insulinspiegel zuverlässig senkt, kann es die Insulinsensitivität deutlich verbessern. Diese Erkenntnis ist das fehlende Teil im Abnehmpuzzle! Die meisten Diäten schränken die Zufuhr von Nahrungsmitteln ein, die eine hohe Insulinausschüttung bewirken, gehen aber nicht auf die Insulinresistenz ein. Man nimmt zu Beginn ab, doch die Insulinresistenz sorgt dafür, dass der Insulinspiegel und der Setpoint oben bleiben.“ (S. 288 aus dem Buch „Die Schlankformel“)

 

Der Körper baut dabei keine Muskelmasse ab. „Fett ist gespeicherte Energie, Muskulatur hingegen ist funktionelles Gewebe. Fett wird demnach zuerst verbrannt.“ (S. 291)

 

Fasten muss man üben. Je häufiger man das Fasten übt und längere Nahrungspausen einlegt, desto schneller gelingt einem der Wechsel zur Fettverbrennung. Wer Kohlenhydrate reduziert oder gar eliminiert, dem fällt es noch wesentlich leichter.

 

Dennoch ist Fasten für Menschen etwas Ungewöhnliches, weil es bedeutet, zu unterlassen statt zu tun. Damit kommt der Mensch nicht klar. Wenn er etwas erreichen möchte, will er immer etwas dazu tun. Es geht uns deshalb ein wenig wider die Natur.

 

Die Religionen waren hier schon immer sehr weit in dieser Erkenntnis. Deshalb ist dort auch das gemeinsame Fasten immer integriert. Und es wird statt zu Essen meditiert oder gebetet. Diese Dinge, die nichts mit Geld ausgeben zu tun haben, machen eigentlich wirklich glücklich.

 

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