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Aminosäuren

Wenn man den täglichen Bedarf an essentiellen Aminosäuren decken möchte, ist Rindfleisch nicht zu toppen. Gerade mal 130 g reichen dazu aus. Proteine aus Hülsenfrüchten sind bis auf Soja bei weitem nicht so nährreich wie Fleisch. In diesen Berechnungen habe ich auch den, die Verdauung miteinbeziehenden Faktor DIAAS, berücksichtigt.
In meiner kurzen veganen Zeit vor 15 Jahren habe ich allerdings solche Magenprobleme mit Soja bekommen, dass das für mich nicht mehr in Frage gekommen wäre. Die Lektine aus Soja sind so aggressiv in unserem Magen-Darm-Trakt. Wir können sie nicht aufspalten und haben so viele Autoimmunerkrankungen als Folge. Auch fehlen im Tofu Eisen, sowie viele B-Vitamine. Diese ganzen Micronährstoffe sind wohl auch beim Muskelaufbau von Bedeutung. Wie ich im Fundamental Health Podcast mit Stan Efferding gehört habe, hat sich auch gezeigt, dass Sportler, die ganze Eier statt reinem Eiweiß zu sich nahmen, einen wesentlich besseren Muskelaufbau zeigten[1]. Dieselbe Aminosäurenzusammensetzung also, aber fehlende Nährstoffe für ihre Aufnahme und Verarbeitung. Deshalb verstehe ich auch nicht, wie so viele Sportler ihre Proteinpulver so bedenkenlos verzehren! Ganz abgesehen vom Geschmack!

 

Es gibt noch weitere Aspekte, die pflanzliche Proteine ins Hintertreffen bringen: Getreide und Hülsenfrüchte enthalten Protease-Inhibitoren. Sie behindern die Arbeit der proteinspaltenden Enzyme. Auf diese Weise wird Protein schlechter vom Darm aufgenommen.[2]

 

Dann müsste man bei pflanzlichen Proteinangaben immer 25 % abziehen. Das liegt daran, dass man den Proteinanteil über den Stickstoffanteil berechnet. In tierischen Produkten sind alle Stickstoffatome an Proteine gebunden. Somit stimmt dort der angegebene Proteinanteil. Nicht aber in Pflanzen. Zum Beispiel der Stickstoff in Nitrat, der gerade in grünem Gemüse recht hoch ist, gehört nicht zu Proteinmolekülen. Die offiziellen Angaben des Rohproteins beziehen sich also nicht auf die realen Proteinmengen.[3]

 

Interessanterweise greifen alle Carnivoren mit der Zeit intuitiv zu rotem Fleisch statt Geflügel. Gerade das, was so verteufelt wird. Aber blickt man zurück auf unsere Vorfahren in Nordeuropa, so weiß man aus ihrer Knochenzusammensetzung, dass sie hauptsächlich rotes Fleisch verzehrten. Zurück zu den Wurzeln also und vielleicht auch endlich mal zurück zum richtigen Körpergefühl.

 

 

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Gundula (Montag, 26 Dezember 2022 09:36)

    Liebe Andrea, ich bin zwar noch nicht Carnivore geworden, jedoch habe ich eine starke Tendenz dazu - schon immer.
    Mittlerweile esse ich hochwertigstes Hundefutter von PerNaturam. Die bilden das jeweilige Tier in seiner Zusammensetzung ab, also nose-to-tail. Und die PerNaturam-Tiere sind hauptsächlich Weidetiere oder aus dem Wald. Ich würze nur ein klein wenig mit gutem Salz nach, es schmeckt prima.
    Hintergrund ist eben der nose-to-tail-Gedanke, den ich mit dieser Hundefutterbüchse (ohne irgendwelche Zusätze) für mich bestens realisieren kann. ---
    Danke für Deine wirklich guten Informationen.

  • #2

    Andrea Sabine Siemoneit (Montag, 26 Dezember 2022 10:20)

    Liebe Gundula, das ist ja toll, dass du dich nicht beeinflussen lässt von eventuellen Zweifeln beim Kauf von Hundefutter. Und gut, dass es dir schmeckt!

  • #3

    Ute (Freitag, 30 Dezember 2022 15:23)

    Sorry, verstehe ich das richtig, das Gundula für ihre eigene Ernährung auch Hundefutter nimmt?
    Mir wurde schon gesagt, das es auf meinem Teller so aussieht und riecht, wie in einem Hundenapf. Aber der Gedanke ist gar nicht so abwegig. Mir schmeckts super.
    Ich habe bei Pernaturam gegooglt, weil mich das Bison-Reinfleisch interessierte; aber leider gibts auch da Zusätze ( Guarkernmehl ).

  • #4

    Andrea Sabine Siemoneit (Sonntag, 01 Januar 2023 09:30)

    Es gibt auch gefrorenes Fleisch für Hunde, das man bestellen kann, z.B. bei www.das-tierhotel.de. Es nennt sich dann Frostfleisch. Da ist natürlich kaum ein Unterschied und es gibt dort auch keine Zusätze.