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Prediabetes

Blutwerte und Anzeichen für Prediabetes und Diabetes

 

Viele von uns haben Prediabetes, ohne davon etwas zu ahnen. Beim regulären Blutcheck werden meist nicht die dafür wichtigen Indikatoren gemessen. Sie sind jedoch auf Wunsch verfügbar und teilweise sogar kostenlos.

Diabetes und Prediabetes bezeichnet man als Insulinresistenz. Insulinresistenz geht immer auch mit Hyperinsulinämie einher. Insulinresistenz bezeichnet die verminderte Fähigkeit der Zellen, auf Insulin zu reagieren. Hyperinsulinämie ist die Bezeichnung für eine zu hohe Ausschüttung von Insulin während und nach einer Mahlzeit. Beide steigen parallel zueinander an. Wenn eine Insulinresistenz vorherrscht, geht dies immer mit einer Hyperinsulinämie einher.

 

Der HOMA-Index gibt Auskunft über eine mögliche Insulinresistenz. Dabei sind die Messung von Nüchternglucose und Nüchterninsulin nötig. Zur Berechnung ist unbedingt auf die richtige Einheit zu achten (1 mU/ml = 1 mU/l). Es gibt im Internet zahlreiche Tools zur Berechnung des HOMA-Indexes.[1]

 

Der HbA1C-Wert in % ist ein guter Indikator für den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten drei Monate (Langzeitblutzucker). Er misst den Anteil der glykierten roten Blutkörperchen. Allerdings kann dieser unter Keto oder Carnivore verfälscht sein. Wer sich kohlenhydratarm ernährt, dessen rote Blutkörperchen haben nämlich im Schnitt eine längere Lebensdauer. Somit kann der Wert um ca. 0,5 % höher sein.[2]

 

Während der HOMA-Index gegenüber dem HbA1C ein Blutmarker ist, der auch das Insulin mitberücksichtigt, sind beide dennoch nicht absolut sicher, wenn man eine Insulinresistenz vermutet, weil nicht beobachtet werden kann, was nach einer Mahlzeit passiert. Dafür ist der OGTT, der Orale Glucose Toleranztest, das beste Diagnosemittel. Es wird zunächst im nüchternen Zustand der Glucose- und Insulinwert gemessen. Dann muss man eine Zuckerlösung trinken und schließlich werden eine Stunde später sowie zwei Stunden später erneut Glucose und Insulin gemessen. Allerdings fällt auch dieser Test unter einer ketogenen oder carnivoren Ernährung nicht richtig aus. Im Gegenteil. Es kommt hier die physiologische Insulinresistenz ins Spiel. Bei diesem Test werden nämlich 75 g Glucose auf einmal verabreicht. Das ist ein ketogener Stoffwechsel nicht gewöhnt und reagiert mit einer zu hohen Insulinausschüttung.[3] Wer also den OGTT wirklich machen möchte, der sollte sich eine Woche vorher auf eine kohlenhydratreiche Ernährung umstellen und erst dann den Test machen. Meist fällt er dann auch negativ aus.

 

Anzeichen von Prediabetes können vermehrter Durst und häufiges Urinieren sein sowie morgendliche Schmerzen am gesamten Körperbau, die nach einiger Zeit vergehen. Kribbeln oder Brennen in Armen und Beinen ist ein Zeichen der Nervenschädigung und diese findet bereits unter Prediabetes andauernd statt. Schlechtes, verschwommenes Sehvermögen, das vor allem nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten auftritt. Müdigkeit trotz ausreichend Schlaf.

Sichtbare Zeichen von Prediabetes sind dunkle Verfärbungen oder Hornhaut am Hals, unter dem Arm oder hinten an den Waden sowie ungewöhnlich langandauerndes Heilen von Wunden, die an den Beinen oder Füßen sind.[4]

Wer Bluthochdruck hat, der kann auch sicher davon ausgehen, dass er eine Insulinresistenz hat.[5]

Auch Tinnitus wird mit Hyperinsulinämie in Verbindung gesetzt.[6]

 

Zunächst kann man auch Prediabetes ohne irgendwelche Anzeichen haben! Deshalb sollte man auf alle Fälle auch seine Blutwerte kontrollieren lassen!

 

Denn Insulinresistenz führt zu Entzündungen im gesamten Körper, auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen.[7]

Falls euer Arzt diese Tests nicht durchführen möchte, sagt ihm, dass er in eure Krankenakte eintragen soll, dass ihr nach diesen Tests gefragt hattet… Spätestens dann wird er/sie diesen euch bewilligen, um nicht rechtlich belangt werden zu können. 

 

[1] https://www.ernaehrung.de/berechnungen/homa-index-rechner.php

[2] https://www.dietdoctor.com/blood-sugar/hba1c

[3] https://juliatulipan.com/erhoehter-blutzucker-und-physiologische-insulinresistenz-bei-lchf/

[4] https://youtu.be/JJO3IMJQmPI?si=v_K7yKFXAZDPZJrp

[5] Bikman, Ben 2020: Why we get sick. Chapter 2, 1/8

[6] Lavinsky, Luiz. et al. 2004: Hyperinsulinemia and Tinnitus: A historical cohort. https://www.tinnitusjournal.com/articles/hyperinsulinemia-and-tinnitus-a-historical-cohort.pdf  

[7] Bikman, Ben 2020: Why we get sick. Chapter 2, 7/8

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