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Lektine

Warum führen Lektine in Soja, Getreide und Gemüse zu durchlässigem Darm, Allergien, Autoimmunerkrankungen, Diabetes?

Dr. Paul Mason spricht im YouTube-Video „How lectins can impact your health” über dieses Thema. Er berichtet, dass eine Gruppe Schulkinder in England nach dem Konsum von nur wenigen gewässerten, aber nicht gekochten, Kidneybohnen mit schweren Vergiftungserscheinungen im Krankenhaus landete. Oder eine Ratte, die mit ihrer Nahrung nur 1 % Kidneybohnen zu sich nimmt, wird nach zwei Wochen tot sein. Durch den Kochvorgang wird ein Großteil der Lektine zerstört, aber eben nicht vollständig. Lektine haben überhaupt gar keine nährende Eigenschaft, sagt Dr. Paul Mason. Sie passieren unseren Körper vollkommen unverdaut, soweit sie keine Schäden auf dem Weg anrichten. Die vegetarische Bevölkerung bezieht sie sogar fälschlicherweise als Eiweiß mit in die Makronährstoffkalkulation ein!

Lektine kommen in allen Pflanzen vor, insbesondere in Hülsenfrüchten wie Bohnen, Linsen, Soja, Erdnüssen, in Getreide wie Weizen und Hafer oder in Nachtschattengewächsen, wie Tomaten, Paprika, Auberginen. Es gibt viele verschiedene, mehr und weniger giftige. So wie es scheint haben wir für den Großteil der Lektine nicht die richtigen oder ausreichend Enzyme, um sie bei der Verdauung aufzuspalten und weiterzuverarbeiten. Sie binden dann ein Glucosemolekül an sich (ähnlich wie beim glykierten LDL-Partikel) und sind damit im Stande an menschliche Zellen anzudocken. (siehe auch Wikipedia zu „Lektine“) Dadurch können sie als ungewöhnlich große Eiweißpartikel die Darmwand durchdringen. (durchlässiger Darm)

Frei im Körper lösen diese fremden Eiweißkörper den Prozess aus, dass der Körper versucht, sich gegen sie zu wehren. So entstehen entweder Allergien gegen eben diese pflanzlichen Stoffe aus denen die Lektine stammten oder aber Autoimmunerkrankungen gegen ganze Organe, denn Lektine setzen sich auf Zellen und Organen fest, was die Immunabwehr des Körpers gegen sich selbst auslöst.

Des Weiteren besetzen sie gerne Rezeptoren. Das betrifft die Neuronen unseres Nervensystems oder auch die Insulinrezeptoren. Letzteres führt dann zur Insulinresistenz der Zelle und somit zum Diabetes.

Die bekannteste Erkrankung, Gluten zu spalten, ist die Zöliakie. Wer aber glutenfrei lebt, verleibt sich mit Maisprodukten wieder andere Lektine ein und macht die Situation oft nicht besser. Wesentlich aggressiver im Körper ist aber wohl das Lektin WGA in der Vollkornhülle des Getreides, also in der Kleie, da es besonders die Insulinrezeptoren blockiert.

Selbst beim Fleisch ist man nicht vor der Lektinproblematik gefeit. Da Wiederkäuer an pflanzlische Eiweiße aus einblättrigen Pflanzen, sprich Gräser, gewöhnt sind, vertragen sie auch Getreide relativ gut und können diese größere Menge an bekannten Lektinen aufspalten. Soja oder Mais dagegen enthalten für Wiederkäuer unbekannte Lektine und können deshalb auch bei diesen Tieren im Fleisch enthalten sein und bei ihnen sowie bei uns Krankheiten verursachen. Deshalb ist Fleisch aus Weidehaltung absolut unproblematisch für uns.

Zur besseren Verdaulichkeit können wir Lektine auch kochen oder durch Fermentation aufspalten. Deshalb vertragen viele Leute Sauerteigbrot wesentlich besser als Hefebrot, weil darin das Lektin Gluten bereits größtenteils zerstört ist. Hafer wurde früher auch nicht ohne Grund zu Haferbrei gekocht. Tomaten wurden in Italien viele Stunden zur Sugo gekocht. Auch Soja wurde eigentlich in asiatischen Regionen nur fermentiert als Miso, Tofu oder als vergorene Sojasauce verzehrt.

Testen kann man den durchlässigen Darm entweder mit der Messung von Zonulin im Stuhl bzw. Blut oder mit dem PEG 400 – Test von Paleomedicina.

Warum Lektine so aggressiv sind, verrät Dr. Giorgia Ede in ihrem Artikel „The problem with plant proteins“.

 

Wenn ihr noch mehr Interesse an diesem Thema habt: „The Plant Paradox“ von Dr. Steven R. Gundry war zusätzlich meine Quelle dieser Informationen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Tom (Freitag, 28 Juli 2023 23:21)

    warum ist ein Brokkoli auf dem Bild der enthält keine Lektine!?

  • #2

    pHqghUme (Montag, 07 Oktober 2024 16:28)

    1