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Fettleber

Mit Fruchtsäften zur nicht-alkoholischen Fettleber!

Da meinen die guten Eltern zu oft, dass der Fruchtsaft so gesund ist für die lieben Kleinen, weil er so viele Vitamine enthält und das bisschen Fruchtzucker nicht schaden kann. Man hielt Fruchtzucker eine Zeit lang auch für Diabetiker als möglichen Süßstoff, weil er einen geringeren Insulinausstoß zur Folge hat als regulärer Zucker. Das liegt aber daran, dass er zunächst in der Leber in Glucose umgewandelt werden muss. Da unser Körper aber meist keinen Mangel, sondern eher einen Überschuss an Glucose hat, wird dieser Fruchtzucker von der Leber in Fett umgewandelt. Und dieses Fett wird gleich in der Leber oder drum herum (viszerales Fett) gespeichert. Bei normalem Haushaltszucker ist die Sache nicht viel besser, denn dieser besteht zur Hälfte aus Fruchtzucker. Aber auch Glucose wird in der Leber zu Fett umgewandelt, allerdings nicht so stark wie der Fruchtzucker, denn einiges davon geht ja zunächst ins Blut und dann in die Zellen. So hat man bei Probanden, die Cola versus Milch getrunken haben, einen um 400 % höheren Zuwachs an viszeralem Fett in der Leber diagnostiziert. Auch bei schlanken Menschen! Außen hui innen pfui. Sogar bei vielen jungen Leuten, so berichtete mir vor einiger Zeit ein Arzt, sieht er im Ultraschall immer häufiger eine stark verfettete Leber. Da muss ich an meinen Schwiegervater denken, dem die Ärzte aufgrund seiner schlechten Leberwerte den Alkohol verboten haben. Er trank daraufhin Jahrzehnte lang nur mehr Fruchtsäfte und starb schließlich an Leberzirrhose. (sprich Leberzersetzung) Warum ist dies so besorgniserregend? Nun die Fettleber ist ein starker Indikator für eine später entstehende Insulinresistenz, sprich Diabetes und für Arterienverkalkung, sprich Herzinfarkt. Ein Fruchtsaft richtet also mehr Schäden an als der Volksmund je zu glauben vermag. Auch unser heutiges Obst, alljährlich serviert, ist so groß und süß gezüchtet worden, dass es unseren Organismus im selben Maße überfordert. Lediglich Beeren besitzen als „Urobst“ noch einen moderaten Gehalt an Zucker. Übrigens ist auch Honig eine stärkere Fruchtzuckerquelle als normaler Haushaltszucker, denn er enthält Fructose zu Glucose im Verhältnis 2:1 statt 1:1. Weiterhin interessant ist es, bei den Inhaltsstoffen von Süßigkeiten auf Fructose-Glucose-Sirup zu achten. Dieser enthält im Gegensatz zum Glucose-Fructose-Sirup mehr als 50 % Fructose und ist deshalb auch noch bedenklicher als jegliche andere Form von Zucker.

Wer mehr zu diesem Thema der Fettleber und den Folgeschäden lesen möchte, der kann das Buch „Menschenstopfleber“ von Nicolai Worm dazu lesen.

Noch ein Nachtrag zum Thema Fruchtzucker ohne Leber: Wir haben bei meinem Sohn eine ganz andere Form der Fruchtzuckerintoleranz zu spüren bekommen. Er bekam immer im Nachmittagsunterricht Magenkrämpfe. Wie wir nach einem oralen Atmungstest festgestellt hatten, hatte er eine Fructoseintoleranz bei der Darmresorption. Man hätte ja beinahe meinen können, dass er psychische Probleme mit der Schule hatte. Aber es war die gute alte Apfelschorle, die er sich nur dann während der langen Mittagspause an diesem einen Tag der Woche gönnte.

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Kommentare: 4
  • #1

    Kleinegartenhexe (Freitag, 07 Januar 2022 20:21)

    Durch Cortison , meinem schwerwiegenden Lungenversagen und Muskelschwäche, (wo der Fettgehalt höher ist durch wenig Muskelmasse ) habe ich zugenommen. Mit Sauerstoff u Beatmung kann man sich kaum bewegen. Bmi 26.5. Eine Fettleber entwickelte sich ,Leberwerte erhöht. Die Leberwerte haben sich durch Gewichtsabnahme-9 kg auf BMI23, normalisiert, mein Hausarzt sagte: das senkt auch mein (genetisch) hohes Diabetesrisiko! Angelehnt an die Ernährung nach dem Buch Zellnahrung von Shanahan / Weston Price. Wenig KH bei viel Fisch/ Fleisch und etwas Gemüse. Fermentiertes Gemüse sowie Rohmilch. Mein Hausarzt fand es richtig gut , die KH zu senken. Das Gewicht konnte ich problemlos halten. Die Fettleber ist im Ultraschall noch sichtbar ,aber rückläufig. Das Hauptproblem einer Fettleber ist oft Übergewicht und auch zu viele Kohlenhydrate , die ohnehin kein Nährwert liefern!

  • #2

    Andrea Sabine Siemoneit (Samstag, 08 Januar 2022 16:37)

    Ja, wenn die Kohlenhydrate, die man konsumiert mehr sind als das, was man verbraucht, werden auch diese allgemein von der Leber in viszerales Fett umgewandelt.

  • #3

    Marcel (Dienstag, 05 April 2022 13:16)

    Laut Dave ist der Verzehr von Honig egal in welcher Menge unbedenklich, auch in Kombination mit Früchten.

    Wie kommt es zu diesem Widerspruch oder reicht es einfach den Zucker zu verbrennen?

  • #4

    Andrea Sabine Siemoneit (Dienstag, 05 April 2022 14:46)

    Hallo Marcel, ich denke, wenn man geringe Mengen an Fruchtzucker zu sich nimmt, ist das immer unbedenklich. Wenn man viel Sport treibt, dann kann man sicher auch etwas mehr an Früchten oder Honig zu sich nehmen. Was verstehe ich unter viel? Ca. 50 g Honig am Tag sind für einen Sportler ok, für einen Nichtsportler aber bereits zu viel. Ein Glas am Tag belastet die Leber sicher sehr.#
    Was man beim Honig auch mit berücksichtigen sollte, ist, dass auch hier Gifte von wilden Pflanzen, die die Bienen aufschnappen enthalten sein könnten. Alleine deshalb sind große Mengen Honig auch nicht empfehlenswert.