Cholesterin ist lebensnotwendig. Jede Zellwand besteht zu 1/3 aus Cholesterin. Unser Gehirn besteht zu 1/6 aus Cholesterin. Unser Körper erzeugt aus Cholesterin in der Haut Vitamin D. Sexuelle Hormone werden aus Cholesterin hergestellt. Cholesterin schützt vor vielen Krankheiten und sogar Krebs. (2015 Studie „Annals of Nutrition and Metabolism”) Eine Dotierung des Nahrungscholesterins mit radioaktiven Isotopen machte ein Verfolgen des Cholesterins im Körper möglich. Weniger als die Hälfte wurden überhaupt aufgenommen. Dann wurde die Eigenproduktion an Cholesterin runtergeregelt, so dass die Cholesterinwerte durch eine erhöhte Nahrungszufuhr gar nicht größer wurden. Die Mär des bösen Cholesterins stammt aus einer Studie in den 50er Jahren von Dr. Ancel Keys, der unbedingt eine Korrelation zwischen dem Konsum fettreicher, cholesterinreicher Nahrungsmittel und des Risikos für Herzinfarkt herstellen wollte. Er untersuchte 22 Länder und fand unter 7 Ländern diese positive Korrelation. Deshalb nannte er die Studie am Ende die 7-Länder-Studie. Dass eigentlich in allen 22 Ländern ein Zusammenhang zwischen Kohlenhydratkonsum und Herzinfarktrisiko bestand, wurde verschwiegen! Das cholesterinarme Margarine- und Pflanzenfettzeitalter sowie die Kunst im Fettaugenzählen wurde eingeläutet.
Dass der Gesamtcholesterinspiegel keine Aussagen treffen kann, wissen schon fast alle Ärzte. Inzwischen wird zwischen HDL, LDL und Triglyzerid unterschieden. Das HDL bezeichnete man bis vor kurzem als gutes Cholesterin, das LDL als schlechtes. Ersteres hat sich bewahrheitet, letzteres nicht. Wer also einen hohen HDL-Wert besitzt, hat eine positive Herzgesundheit. Der LDL-Spiegel ist jedoch bei langlebigen Menschen sogar im Schnitt höher! Wie man heute weiß, sollte man hier zusätzlich zwischen oxidierten/glykierten kleinen LDL-Partikeln und großen LDL-Partikeln unterscheiden. Erstere entstehen bei einer kohlenhydratreichen Ernährung auf und werden von der Leber nicht weiter verstoffwechselt. Sie könnten also eine Ursache für die Plaques an den Gefäßwänden sein. Große LDL-Partikel dagegen, sind wichtig für den Fettsäuretransport im Körper. Sie werden von der Leber verstoffwechselt und recycelt. Sie entstehen vermehrt durch eine kohlenhydratarme und fettreiche Ernährung. Um welche LDL-Partikel es sich also handelt, sollte immer zuerst abgeklärt werden!
Als Letztes bleibt nur noch ein Cholesterinwert, den man als negativ ansehen könnte, den Triglyceridwert. Hier gibt es neuerdings aber Erkenntnisse, dass man ihn sehr unterschiedlich je nach Tageszeit und abhängig vom Kaffeekonsum ändern kann (Dave-Feldman-Protokoll!). Ein hoher Triglyceridwert entsteht aber auch, wenn die Fettzellen überfüllt sind durch zu hohe Insulinausschüttungen. Das kann auch bei schlanken Menschen der Fall sein. Die Fettzellen spucken quasi die Triglyceride, also die Fettsäuren, direkt in die Blutbahn. Normalerweise packt sie die Leber für den Transport in der Blutbahn vorher in einen LDL-Partikel. Blut ist eine wässrige Lösung und somit nicht der richtige Ort für wasserunlösliche Fettsäuren. Wenn man hohe Triglyceridwerte hat und somit viele Fettsäuren direkt unverpackt im Blut, ist dies also unnatürlich und gesundheitsgefährdend. (siehe Artikel: LDL unter high carb ist nicht gleich LDL unter low carb)
Unter LowCarbHighFat-Patienten erhöhen sich meistens beide Marker, das HDL- und das LDL-Cholesterin und die Triglyceridwerte sinken! Somit verbessert sich durch eine fettreiche Ernährung die Voraussetzung für eine gesundes Herz. Ansonsten gibt es keine ausreichenden Korrelationen bzw. erst recht keine erklärlichen Zusammenhänge zwischen Herzerkrankungen und dem Cholesterinwert eines Menschen!
Tipps zum Weiterforschen:
· „Lies, my doctor told me” 2019 Dr. Ken D. Berry,
· Youtube Film “Carnivory Conference 2019 Siobhan Huggins”
· “Mehr Fett!” 2010 systemed, Ulrike Gonder, Dr. Nicolai Worm,
· „Syndrom X“ 2002 systemed, Dr. Nicolai Worm
· „The Big Fat Surprise“, Scribe UK 2015, Nina Teicholz
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Rita (Sonntag, 10 Juli 2022 15:22)
Sehr informativer Artikel, vielen Dank dafür!
Meine Oma hat mir mal gesagt, dass das Herz Butter (da ist ja Cholesterin enthalten) brauche. Und es stimmt.
Während ich für ein paar Monate fast keine Butter und weniger Fleisch aß, wurde ich krank (eine Erkältung mitsamt Sonnenstich in Italien). Schlimm war es am Anfang (geschätzt 40 Grad Fieber �), aber mithilfe von Fleischbrühe kam ich schnell auf die Beine. Seitdem esse ich mehr Fleisch und Butter, und es geht mir wieder besser.
Ich kann gar nicht verstehen, warum die meisten Leute unterschiedliche Studien, die auch falsche Aussagen liefern können, überhaupt nicht hinterfragen und fest daran glauben.
Und der Vegetarismus und Veganismus sind nur Propaganda, sonst nichts.