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Eisbaden macht dich nicht gesünder 

Jan. 17

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Sich regelmäßig Kälte auszusetzen, erhöht die Produktion von weißen Blutkörperchen. Diese im Knochenmark zu produzieren ist für den Körper eine mühevolle Aufgabe. Überhaupt ist diese Form von äußerem Stress nur möglich, wenn man eine gesunde Konstitution hat. 

 

Sportler nutzen kalte Duschen oder Eisbäder zur Linderung von Muskelkater und zur angeblich schnelleren Regeneration nach intensiven Trainingseinheiten. Genaue Beweise gibt es für die Wirksamkeit dieses Prozesses nicht. Der Kältereiz zwingt den Körper, Muskelgewebe stärker zu durchbluten, was durchaus hilfreich ist. Problematisch ist nur, dass die Kälte ein Schock für das zentrale Nervensystem ist und den Cortisolspiegel steigen lässt. Dieses Hormon ist bekannt als Stresshormon und wirkt antagonistisch zu anabolen Hormonen, die Muskelaufbau und Regeneration ermöglichen. Hierzu gehören Progesteron und Testosteron. 

 

Fakt ist: Der Stress durch kaltes Wasser aktiviert das sympathische Nervensystem und setzt Noradrenalin frei, was kurzfristig zu mehr Energie und Konzentration führt. Ein normaler Reflex des menschlichen Körpers, nachdem er aus evolutionärer Sicht eine extrem lebensbedrohliche Situation durchlebt hat. Wer sich regelmäßig und über längere Zeiträume extremer Kälte aussetzt, belastet auf hormoneller Ebene seinen Organismus und hindert, im Gegensatz zur gängigen Meinung, die Regeneration. 

 

Der plötzliche Kontakt mit kaltem Wasser führt zu einer Verengung der Blutgefäße (Vasokonstriktion), was den Blutdruck erhöhen kann. Besonders für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz) kann dies gefährlich sein und das Risiko für Herzrhythmusstörungen oder Herzinfarkte erhöhen. Der abrupte Kontakt mit kaltem Wasser kann ebenso eine unkontrollierte Schockreaktion auslösen, wie ein schneller Anstieg der Atemfrequenz (Hyperventilation) und eine komplette Verhärtung der Muskeln. Für viele Menschen ist es daher sinnvoller, sich Stück für Stück an die kalte Temperatur zu gewöhnen. 

 

Chronischer Stress, wie durch dauerhafte Kälteexposition, führt zu einer erhöhten Produktion neutrophiler Granulozyten und Monozyten, Untergruppen von weißen Blutkörperchen. Diese stehen im Zusammenhang mit Arterienverkalkung und Herz-Kreislaufproblemen (1). 

 

Je nach Länge des Eisbades wird eine größere Menge freier Radikale freigesetzt, die von antioxidativen Systemen abgepuffert wird. Über längere Zeiträume praktiziert, können Alterungsprozesse beschleunigt werden und das Risiko für Krebs kann steigen. 

 

Wer Kälte gelegentlich strategisch für mentale Klarheit und zur Erfrischung nutzt, setzt sich selbstverständlich keinem Risiko aus. Wer allerdings täglich exzessive Eisbäder nimmt und Abhärtung auf hohem Niveau praktiziert, sollte sich im Klaren sein, dass es dafür einen Preis zu zahlen gibt. 

 

Der Körper kann Kälteresistenz durch braunes Fettgewebe (BAT, braunes Fett) auch ohne direkte Kälteexposition aktivieren und möglicherweise vermehren. Dies geschieht durch bestimmte metabolische, hormonelle und ernährungsbedingte Mechanismen. Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Umwandlung von weißen Fettzellen zu beige/braunen Fettzellen. Eine niedrige Insulinausschüttung erleichtert die Verstoffwechslung von weißem und fördert die Aktivität von braunem Fett. Auch die Funktion der Schilddrüse beeinflusst die mitochondriale Aktivität in braunem Fett. 

 

(1) https://www.uniklinik-freiburg.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht/346-wie-stress-das-herz-schaedigt.html 

(2) https://www.srf.ch/wissen/mensch/trend-ums-kalte-bad-eisbaden-macht-es-gesuender-oder-ist-alles-nur-einbildung

(3) Wim-Hof-Methode auf dem Prüfstand: Das sagt die Forschung - FITBOOK

Jan. 17

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