Simone Hartmann ist Geschäftsführerin der TZG Ernstroda GmbH, einer ehemaligen LPG im Thüringer Wald mit 1250 ha Acker- und 1750 ha Grünland. Ein Großteil des Grünlandes kann nur mittels der Beweidung mit Rindern, Wasserbüffeln, Schafen oder Ziegen genutzt werden. Sie betreiben vorwiegend Mutterkuhhaltung mit aktuell circa 1900 Rindern. darunter auch Wagyu-Rindern. Die Wasserbüffel sind insbesondere für die feuchteren Wiesen gut geeignet. Zu dem Unternehmen gehört eine eigene Schlachtung, Verarbeitung und Direktvermarktung ihrer Produkte. Die GmbH hat 51 Mitarbeiter und 20 Gesellschafter. Im Gegensatz zu einem Familienbetrieb müssen die Landwirte hier keine Überstunden ohne Ende machen, sondern gehen ganz normalen Arbeitszeiten nach. Entscheidungen werden unter den Gesellschaftern mehrheitlich getroffen, was auch dem Einzelnen ein Stück weit die Last der Verantwortung abnimmt.
Simone beklagt allerdings den zunehmenden Verwaltungsaufwand, der den Landwirten auferlegt wird. Denn weniger Zeit für die Tiere und die Landwirtschaft zu haben, ist nicht im Sinne der Nachhaltigkeit. Außerdem bleibt am Ende die Rentabilität auf der Strecke. Das Grünland wird in Deutschland bereits viel zu wenig genutzt, weil es sich für viele Landwirte nicht lohnt. Eine Photovoltaikanlage im Grünen mit Beweidung durch Schafe wird nun das nächste Projekt der TZG Ernstroda.
Webseite des Unternehmens: www.tzg-ernstroda.de; Online-Shop: www.bauernmarkt-ernstroda.de
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Gundula (Montag, 30 Januar 2023 15:07)
Ganz toll, wie ihr beide die Zusammenhänge aufgezeigt habt. Es ist traurig, wie viele Hürden immer wieder staatlicherseits in den Weg gelegt werden. Die "Oberen" haben keine Ahnung wie es den "Unteren" mit ihren gut gemeinten, aber schlecht gemachten Anweisungen geht. Da wäre es sinnvoll, dass die "Oberen" mal 6 Monate oder mehr direkt beim Bauern vor Ort sind und helfen. Dann könnten sie hautnah erleben, was für Unsinnigkeiten angeordnet werden - vermutlich noch gegen Strafe.