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Der Schottihof für Hochlandrinder

Der Schottihof liegt südlich von Landshut und betrieb ursprünglich Milchwirtschaft. Manfred wollte dann vor sieben Jahren auf die Weidehaltung und Mutterkuhhaltung umstellen und besorgte sich zunächst fünf Mutterkühe von der Rasse der Schottischen Hochlandrinder. Inzwischen ist auch ein Zuchtstier dazugekommen. Die Tiere ernähren sich nur von Gras und Heu. Selbst im Sommer füttert er Heu zu, um den Raufaseranteil zu erhöhen. Er betreibt den Schottihof im Nebenerwerb. Absatzprobleme hat er mit diesem hochwertigen Fleisch keine. Im Gegenteil. Er könnte jeden Monat Fleisch verkaufen, aber er möchte nicht, dass der Hof zu groß wird.

 

Seid gespannt auf den Podcast!

 

Manfred könnt ihr auf Instagram unter @schottihof erreichen.

 

Manfred hat uns anschließend als wir zum Betrachten der Tiere über seinen Hof marschierten, noch so einiges zu den Gegebenheiten der Hofhaltung erzählt. Mit Verweis auf die Wiese direkt hinter seinem Stall meint er: “Vor zwei Jahren wurde ich vom Amt angewiesen, diese Wiese komplett neu zu säen. Jetzt ist das Gras endlich gut angewachsen, da bekomme ich den nächsten Auftrag. Die Wiese soll jetzt in der nächsten Saison zu einem Acker werden und ich soll darauf Getreide anbauen, um nicht den Ackerstatus zu verlieren.” Manfred erklärt, dass ein Verlust des Ackerstatus den Wert der landwirtschaftlichen Fläche stark reduziert. Die meisten Landwirte haben kein Interesse an Wiesen. Sie möchten lieber Äcker, um ertragreiches Mais für Biogas zu produzieren.

Dann hat er sich noch über die aktuell geltenden Richtlinien zur Vermeidung der Vogelgrippe geärgert. Die Hühner sollten keinen Freilauf aufgrund dessen erhalten. Das hat aber zur Folge, dass sie im Stall große Kämpfe anstellen werden und die Gefahr besteht, dass sie sich gegenseitig tothacken.

Theoretisch würde Manfred auch gerne auf die biologische Landwirtschaft umstellen. Aber auch das bedeutet große Einbußen über Jahre hinweg. Obwohl er im Grunde jetzt bereits mit Bio-Qualität produziert, weil er nicht chemisch düngt oder Pestizide streut, dürfte er über einen Zeitraum von mehreren Jahren sein eigenes Heu nicht an die Kühe verfüttern. Er müsste also sein eigenes verkaufen und anderes aus bereits genehmigter biologischer Haltung einkaufen.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Gundula (Mittwoch, 07 April 2021 09:06)

    Bewundernswert, wie solche fortschrittlich eingestellte und lebensbejahrende (Bio-)Landwirte trotz aller Hürden ihren Weg gehen. Und davon gibt es viele - sowohl Landwirte, als auch Hürden! - Es wäre wirklich zum Verzweifeln, wenn man sich nicht an das alte Sprichwort halten könnte: "Wo ein Wille ist, da ist ein Weg". - Übrigens ist es ein englisches Sprichwort "Where there is a will, there is a way", das im Jahre 1822 in diesem Wortlaut zum ersten Male auftaucht. Entnommen aus: https://gfds.de/9015-2/