· 

Blutwerte nach 1,5 Jahren

Nach 1,5 Jahren Carnivore habe ich mich mal wieder an eine Blutabnahme gemacht. Was hat sich so alles verändert?

  • HDL nach wie vor weit über dem Grenzwert, ein guter Fettstoffwechselindikator
  • LDL etwas gesunken; es war wohl weniger Fett zu transportieren als letztes Mal
  • VLDL erstmals gemessen. Sehr niedrig.
  • Triglyceride gleich geblieben; ein guter niedriger Wert. Alle Fette sind bei mir in der Blutbahn also gut verpackt in LDLs, die auch stabil zu sein scheinen. Auch meine Fettzellen „spucken wohl keine Triglyceride aus.“
  • Eine Analyse seiner Cholesterinwerte, die die lowcarb-Ernährung einschließen, findet man auf www.cholesterolcode.com/report/
  • Vitamin C jetzt im Keller. Die Vorräte sind wohl endgültig aus. Ähnlich wie bei anderen Carnivoren. Vitamin C scheint also wirklich überschätzt. Kein Anzeichen von Erkältung oder Skorbut bei mir.
  • Magnesium: Das ist mir ein Rätsel, wie dieser Wert so hoch sein kann ohne Brot und Nüsse. Dasselbe Ergebnis bei der Haarmineralanalyse.
  • HBA1C niedrig bei 5,2 %; im Mittel also niedrige Blutzuckerwerte
  • Nüchterninsulin relativ hoch für Carnivoren bei 4,8. Das ist auch mein wunder Punkt. Vermutlich snacke ich noch immer zu oft. Abends trinke ich meist etwas Alkohol. Das könnte ich alles noch verbessern.
  • Nüchternglucose wie vermutet niedrig.
  • Ferritin sehr hoch;
  • Harnsäure sehr niedrig, also keine Übersäuerung durch zu viel Purine. Ist das Insulin niedrig, kann die Niere auch ungehindert arbeiten und alles ausscheiden.
  • Omega 6:3 – Verhältnis: Mit 4,5 ein exzellentes Ergebnis. Obwohl ich Schweinefleisch und Schweinespeck in ansehnlichen Mengen esse, ist der Omega-3-Anteil so hoch. Das freut mich sehr! Zum Vergleich: Mit kohlenhydratreicher Ernährungsweise hat man meist Werte um die 20, die Steinzeitmenschen hatten wohl Werte um 1.
  • CRP-Wert: Er deutet Entzündungen im Körper an und ist bei mir praktisch nicht detektierbar. Mit 0,09 habe ich keine Entzündungen im Körper. Das sind sicherlich die fehlenden pflanzlichen Saatenöle. Keine ungesättigten Fettsäuren, die Oxidationen im Körper eingehen wollen.
  • IgE-Wert: Auch hier bin ich nur mittelmäßig zufrieden. Der Wert von 500 deutet doch noch auf gewisse Autoimmunwerte hin.
  • Schwermetalle: Hier bin ich auch sehr zufrieden. Außer Uran keine Schwermetallbelastung. Also trotz der vielen Innereien, die ich esse. Uran ist meist im Trinkwasser in Mittelgebirgen. Das betrifft mich aber nicht. Vielleicht sind es ja die radioaktiven Präparate, mit denen ich in der Schule als Physiklehrerin mal zu tun habe, aber auch eine Aufnahme ist da eigentlich unwahrscheinlich. Also wieder ein Rätsel…

Fazit: Sehr zufrieden bin ich mit den Cholesterinwerten, Harnsäure, den Zuckerwerten, dem Omega-Verhältnis und dem CRP-Wert. Noch zu verbessern gelten die Insulin- und Autoimmunwerte durch vielleicht strengere Handhabung der Carnivoren Ernährung mit strengerem intermittierendem Fasten und vielleicht dem Verzicht auf Milchprodukten und Alkohol…. Mein Geist wäre sehr stark, aber mein Fleisch ist so schwach…. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 17
  • #1

    William (Freitag, 22 Januar 2021 16:41)

    Hallöchen aus Hamburg,

    danke für deine tolle Internetseite. Ich bin ein durchaus sportlicher Mensch, der sich sehr für Ernährung interessiert. Deswegen habe ich sowohl die Keto als auch die Carnivore Diät ausprobiert. Leider musste ich die Carnivore Diät abbrechen, da ich einfach zu viel Gewicht verloren hatte und mich die Leute schon angesprochen hatten. Eigentlich sah ich gar nicht so schlecht aus, hatte irgendwie auch mehr Muskulatur. Dennoch hatte ich deutlich an Gewicht verloren. Was meinst du dazu? Wie kann ich mein Gewicht halten bzw sogar erhöhen? Gerade im Hinblick auf den Insulinspiegel, sollte man ja nicht zu viel Fleisch auf einmal essen... Hast du irgendwelche Tips für mich?? Greetings Willam

  • #2

    Andrea Sabine Siemoneit (Freitag, 22 Januar 2021 20:19)

    Hallo William, war die Gewichtsabnahme denn so negativ? Wenn du mehr Muskulatur aufbauen willst, dann sollte deine Ernährung schon mehr Eiweiß und weniger Fett enthalten. Vielleicht dann auch etwas Honig oder Kürbisgemüse, um eben gerade ein wenig Insulinausschüttungen zu haben, um etwas Körpermasse aufzubauen.
    Bei den meisten Menschen ist das natürlich umgekehrt. Dann rate ich auch eher zu weniger Eiweiß und mehr Fett und keinen Kohlenhydraten. Du kannst mich auch gerne via E-Mail anschreiben.
    Viele Grüße
    Andrea

  • #3

    Lotte (Dienstag, 02 März 2021 01:42)

    Hey, wieso bist du zufrieden mit deinen Cholesterinwerten, wenn doch LDL fast den Referenzwert doppelt?

  • #4

    Andrea Sabine Siemoneit (Dienstag, 02 März 2021 07:11)

    Hallo Lotte,
    dazu würde ich dich gerne auf meinen Artikel verweisen: "LDL bei Low Carb ist nicht gleich LDL bei High Carb."
    https://www.carnitarier.de/2019/10/24/ldl/

  • #5

    Lukas (Samstag, 25 Dezember 2021 11:38)

    Hallo Andrea,
    ich beschäftige mich seit ein paar Tagen mit der carnivoren Ernährung und lesen besonders deinen Content. Super interessante Einblicke und vor allem wichtige fundierte Informationen. Ich habe eine Frage bzgl. den Kosten für so eine Blutanalyse der o.g. Parameter. Wie hoch fallen die ca. aus?
    Vielen Dank und frohe Weihnachten!!

  • #6

    Andrea Sabine Siemoneit (Sonntag, 02 Januar 2022 17:50)

    Hallo Lukas,
    das meiste zahlt ja die Krankenkasse. Du müsstest wohl Vitamin C selber zahlen, das sind ca. 30 €, außerdem den Nüchterninsulin eventuell, ca. 20 €. Ich weiß es nicht genau. Bei mir hat die private Krankenkasse alles gezahlt. Eine Subgruppenanalyse des LDL würde vermutlich auch extra kosten. Da kann ich dir aber gar keinen Betrag sagen. Höchstens 100 € würde ich sagen.
    Also denke ich, dass du nicht mehr als 150 € zahlen müsstest.
    Viele Grüße, Andrea

  • #7

    Nicole Effendy (Montag, 13 Juni 2022 17:03)

    Heute nach drei Monaten Carnivore hatte ich eine Bioscan Untersuchung. Ergebnis: Harnsäure zu hoch, Anzeichen einer Entzündung im Körper, Herzkranzgefäße auffällig. Bin jetzt total verunsichert.

  • #8

    Andrea Sabine Siemoneit (Dienstag, 14 Juni 2022 08:23)

    Hallo Nicole, da die Bioscan-Untersuchung nicht ganz nachvollziehbar ist, in ihrer Wissenschaftlichkeit, wäre es sicher bevor du dich total verunsichern lässt, sinnvoll, auch Blutwerte abzunehmen.
    Das wären dann die Harnsäurewerte, der CLP-Wert und für die Herzkranzgefäße ein Dopplerultraschall eben dieser. Vielleicht war die Person, die die getestet hat so skeptisch gegenüber der Carnivoren Ernährung, dass da diese Beeinflussung dabei herauskam.
    Soweit ich deine Geschichte verfolgt habe, hattest du ja vor einiger Zeit noch gesagt, dass es dir so gut geht. Das Körpergefühl durch Messungen zu beeinflussen ist grundsätzlich schade. Du fühlst dich gut, wirst aber durch Diagnose für krank erklärt.
    Viele Grüße
    Andrea

  • #9

    Max Mustermann (Mittwoch, 26 April 2023 04:49)

    "Abends trinke ich meist etwas Alkohol."

    Hauptsache du trinkst nicht diesen hochgiftigen Möhren- oder Grapefruitsaft. Mit einer Möhrenvergiftung ist wirklich nicht zu spaßen. :)

  • #10

    Henderson (Mittwoch, 12 Juli 2023 09:06)

    Hey, ich ernähre mich seit 5 Jahren, erst ketogen und jetzt seit knapp zwei Jahren carnivore, will heissen, ich esse tierische Produkte plus Karotten, ab und an einen Salat. Ursprünglich hab ich alles angefangen, um meine Fitness und meine Körperkomposition zu verbessern, alias zu shredden.
    Nach einer Weile hab ich rausgefunden, durch Blutmessungen, dass ich KH nicht vertrage alias wahnsinnig spike auf Kartoffel, Haferflocken und co. Lange Rede mein HbA1 c steigt in den letzten fünf Jahren stetig an obwohl ich mich sogut wie KH-frei ernähre. Was würdest Du raten? Danke, ich bin da langsam am verzweifeln. Gruß H

  • #11

    Andrea Siemoneit (Mittwoch, 12 Juli 2023 12:09)

    Hallo Henderson,
    also ein erhöhter HbA1c-Wert unter Carnivore kann zweierlei Gründe haben: 1. Wenn man sehr viel Protein unter Carnivore isst (>2 g/kg Körpergewicht), kann die Gluconeogenese zu einem permanent höheren Blutzuckerspiegel führen. 2. Der HbA1c-Wert wird aus der Lebensdauer der roten Blutkörperchen gemessen, die glykiert sind. Unter einer entzündungsarmen Carnivoren Diät überdauern die roten Blutkörperchen für längere Zeit als bei einer kohlenhydratreichen Ernährung. Somit ist der HbA1c-Wert quasi verfälscht.
    Zur Abklärung würde ich raten, den HOMA-Index zu berechnen. Oft ist man zwar mit dem HbA1c-Wert knapp an der Grenze zur Prediabetes, aber der HOMA-Index zeigt dann, dass man komplett im Normalbereich ist.
    Herzliche Grüße, Andrea

  • #12

    Petra (Montag, 29 Januar 2024 14:52)

    Ich bin vollkommen verunsichert!!
    2014 diagnostizierte Rheumatoide Arthritis, Methotrexat. 2019 Keto. 2022 weg von Methotrexat. 2023 (seit ca 10 Monaten) Carnivore Ernährung, intermittierendes Fasten 1-2 Mahlzeiten
    Heutiges Blutbild:
    Cholesterin: 520
    Trigs: 95
    Hdl: 59
    Ldl: 442
    Nüchtern Blutzucker: 119
    Rheumatologe will mir Statine verschreiben und sagt ich bin Prediabetikerin.
    Was rätst du mir?
    LG Petra

  • #13

    Andrea Siemoneit (Montag, 29 Januar 2024 15:18)

    Liebe Petra, ich kann dir natürlich keinen ärztlichen Rat geben. Was ist weiß ist, dass du das LDL in den Subgruppen analysieren könntest. Bei Carnivore handelt es sich ja um das gesunde LDL. Der Nüchternblutzucker ist etwas hoch und liegt wohl an einer zu großen Menge Eiweiß. Der Körper benötigt nicht so viel und wandelt das Eiweiß über die Leber (Glukoneogenese) nachts in Zucker um. Daher der erhöhte BZ-Spiegel am morgen. Für eine Abklärung eines Prädiabetes sollte man auch den Nüchterninsulinwert kennen.
    Herzliche Grüße, Andrea

  • #14

    Julia Schaaf (Mittwoch, 24 April 2024 09:35)

    Hallo,
    es ist ja schon seit geraumer Zeit ein Trend die Langlebigkeitsgene zu aktivieren. Zum einen wie du geschrieben hast, fastest du täglich was in der Hinsicht ja schon mal gut ist zum anderen unterdrückt aber der Fleischkonsum die Langlebigkeitsgene (Sirtuine, AMPK, usw).
    Wie stehst du dazu?

  • #15

    Andrea Siemoneit (Mittwoch, 24 April 2024 18:25)

    Hallo Julia,
    die Langlebigkeitsgene wurden ja nie mit einer reinen Fleischernährung getestet. Von dem her denke ich, dass da nicht viel dahinter steckt. Man macht immer das Fleisch verantwortlich für das, was die Kohlenhydrate oder Saatenöle verursachen.
    Mir scheint das ähnlich wie bei der mTor-Geschichte. Weil Eiweiß mTor aktiviert, wird es als Übeltäter dargestellt, aber Kohlenhydrate aktivieren noch mehr mTor.

  • #16

    Julia Schaaf (Mittwoch, 24 April 2024 19:36)

    Guten Abend Andrea :)
    Ich danke und freue mich über deine Antwort.
    Aber wie siehst du das?
    Tierisches Protein ist doch für den Körper optimal verfügbar. Die Langlebigkeitsforschung basiert auf der Hormesis, sprich die Anpassung auf Veränderung. Dies bleibt doch aber bei einem hohen Fleischkonsum komplett auf der Strecke oder?

    Eine weitere Frage, die mich brennend interessiert, lautet:
    Wie schaut es mit der Übersäuerung des Körpers aus?
    Hat der Körper wirklich keinerlei Problem dies abzupuffern, wenn keine Glukose im Körper ist, womit die Nieren beschäftigt sind?

  • #17

    Andrea Siemoneit (Donnerstag, 25 April 2024 20:23)

    Hormesis haben wir alleine durch natürliche Umweltgifte schon zu genüge. Da ist gerade eine Ernährung mit Fleisch vorteilhaft. Hier noch ein Artikel zu Hormesis von mir: https://www.carnitarier.de/2019/08/30/hormesis/
    Und hier ein Artikel zur angeblichen Basischen Ernährung. Diese Theorie fusst auf falschen Hypothesen:
    https://www.carnitarier.de/2020/01/16/basische-ern%C3%A4hrung/