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In Maßen

Weshalb der Spruch „Alles in Maßen!“ einfach nur arrogant und ignorant ist! 

 

Immer wenn ich diesen Spruch von jemandem höre, werde ich innerlich sehr wütend. Wer das sagt, ignoriert, dass unsere Gesellschaft mit den aktuellen Ernährungsratschlägen absolut aufgeschmissen ist und diese für so viele Menschen nicht umsetzbar sind. Ähnlich verhält es sich übrigens mit der Floskel: „Man muss sich nur AUSGEWOGEN ernähren“. Was heißt denn ausgewogen??!!! Kohlenhydrate in Unmengen tricksen unser Gehirn aus und rufen einen Teufelskreis der Gelüste hervor.

 

Gehört die Person, die das sagt, wirklich zu den 12 % unserer Gesellschaft, die metabolisch noch gesund sind, ist sie ebenfalls arrogant. Sie denkt, die anderen würden einfach nicht genug Willenskraft hervorbringen, um alles in Maßen zu genießen. Wie viele Menschen mit Essstörungen sind aber in jeder anderen Hinsicht im Leben vollkommen diszipliniert und erfolgreich, nur nicht in puncto Essen. Und das hängt dann eben nicht mit einem schwachen Geist zusammen, sondern mit einer hormonellen Kaskade, die das Leben für sie zur Hölle macht. 

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Kommentare: 4
  • #1

    Manfred Grundler (Dienstag, 03 September 2024 16:07)

    Nichts­sa­gend ist die An­ga­be „Al­les in Ma­ßen!“ des­we­gen, weil sie we­der die Grö­ße der Ma­ße noch das, was das Maß vor gibt be­nennt. Folg­lich be­deu­tet sie für mich le­dig­lich, daſs grund­sätz­lich _je­der_ das Maß sei­nes Ver­zehrs oder Kon­sums durch ir­gend­wel­che Vor­ga­be be­grenzt.

    Sie kann so­wohl na­tür­li­cher als auch mensch­li­cher Art sein.

    Sie kann von Wis­sen­schaft­lern und Wirt­schafts-Lob­by­is­ten for­mu­liert sein, die auf­grund ih­res mas­sen­haf­ten Ver­zehrs de­na­tu­rier­ter (im na­tur­ro­hen Zu­stand vol­lig un­ge­nieß­ba­rer) Koh­len­hy­dra­te und¦​oder Be­vor­tei­lung ge­wis­ser Wirt­schafts­bran­chen sehr ein­sei­tig ge­forscht ha­ben oder (gar nicht ge­forscht ha­bend) le­dig­lich et­was fa­vo­ri­sie­ren.

    Sie kann aber auch durch das Fas­sungs­ver­mö­gen des Ma­gens fest­ge­legt sein, durch ver­än­der­li­chen Ge­schmacks­sinn, Ver­mei­den­wol­len von Rausch­zu­stän­den, Evo­lu­ti­on (die der Er­ste Schöp­fungs­be­richt des AT üb­ri­gens be­stä­tigt), Car­ni­ta­rier, Ve­ga­ner, Welt­bil­der und et­li­ches an­de­re be­stimmt sein.

    Was _mei­ne_ Maß­grö­ßen ini­tia­li­sie­rt hat und was sie be­stimmt, hab ich in den Kom­men­ta­ren der zwei vo­ri­gen Blog­Ein­trä­ge schon kurz­ge­schil­dert.

  • #2

    Nina (Mittwoch, 04 September 2024 13:55)

    Ja, diese Aussage ist arrogant, und vielfach auch Selbstbetrug.
    So propagierte ein bestimmter Mann (der auch schonmal hier interviewt wurde, also zumindest Kenntnis der carnivoren Ernährung hat) kürzlich auf Instagram genau dieses "Alles in Maßen", und dass Zucker definitiv kein Problem sei, man dürfe eben nur nicht so blöd sein, zuviel davon zu essen! Und Kindern solle man Zucker auf keinen Fall vorenthalten, damit sie eben lernen, damit maßvoll umzugehen...
    Besonders lustig an diesen Aussagen: er selbst hat sich in der letzten Zeit, in einer emotional schwierigen Situation, mit viel Zucker deutliches Übergewicht angefuttert. Und nun tut er alles, um seinen Zuckerkonsum weiterhin zu rechtfertigen...

  • #3

    Nina (Mittwoch, 04 September 2024 14:33)

    Ich korrigiere mich, ich glaube, er wurde hier doch nicht interviewt. Es handelt sich aber um jemanden, der vielen carnivoren bekannt ist...

  • #4

    Andrea Siemoneit (Mittwoch, 04 September 2024 15:01)

    Ich glaube, Nina, ich weiß, wen du meinst.