Worauf muss man sich einstellen, wenn man in den Fettstoffwechsel wechselt, der Körper Ketonkörper produziert und diese als Energiequelle nutzt?
Wenn man die Menge der Kohlenhydrate in der Nahrung auf unter 20 g pro Tag vermindert, braucht der Körper zunächst seine Kohlenhydratreserven auf. Dabei verliert er vor allem Wasser, denn ein Großteil der Glucose aus den Kohlenhydraten ist im ganzen Körper in Form von Glykogen gespeichert. Das Gewicht sinkt allein durch den Wasserverlust um 2 bis 3 kg. Gleichzeitig werden viele Elektrolyte ausgeschwemmt. Deshalb ist es nötig Salz zu sich zu nehmen. Entweder grobe Körner lutschen oder feines Salz in Wasser auflösen und trinken. Zu erkennen ist der Salzmangel an Krämpfen und Kopfschmerzen. Wem das nichts nützt, der sollte auf eine Elektrolytmischung zurückgreifen, so wie die 'Salzmische', die mein Podcastpartner Dave vertreibt.
Die Adaption braucht eine Weile. Wer absolut noch nicht fettadaptiert ist, kann in der ersten Zeit neben Müdigkeit und Abgeschlagenheit sogar Fieber bekommen.
Zu Beginn der Fettadaption genügt eine Messung mit Urinstreifen. Nach einiger Zeit ist der Körper aber gut adaptiert und es werden nur noch wenige Ketonkörper ungenutzt ausgeleitet. Dann ist eine Blutmessung oder eine Atemmessung besser geeignet.
Bei der Blutmessung kann man sagen, dass mam ab 0,5 mmol/l im Fettstoffwechsel ist. Bei Werten über 1,0 mmol/l ist man dann schon tiefer in Ketose, was natürlich besser ist. Eine Ketose von 2,0 mmol/l ist ideal, um auch Gelüste zu vermeiden. Während die Blutmessung eher den ketogenen Zustand des gesamten Tages über viele Stunden gemittelt angibt, ist die Atemmessung aktueller. Sie fällt also häufig entweder wesentlich stärker oder wesentlich schwächer aus als die Blutmessung.
Krebskranke, Epileptiker und schwer Kranke reduzieren auch die Eiweißaufnahme so stark und erhöhen den Fettanteil, dass sie in eine tiefere Ketose mit Ketonwerten von 3 bis 7 mg/l gelangen. Zu letzterer therapeutischen Ketose kann ich folgende Podcasts empfehlen: Peak Human, Part 35 mit Prof. Dr. Thomas Seyfried, Diet Doctor Podcast #25 mit Alison Gannett.
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Fabian (Donnerstag, 02 Juni 2022 19:28)
Hallo,
Wieviel gramm Salz wären zur Umstellung in etwa sinnvoll täglich?
Andrea Sabine Siemoneit (Dienstag, 07 Juni 2022 08:36)
Hallo Fabian,
einfach nach Geschmack salzen. Das ist meist eh schon relativ viel. Und das wird dann schon passen. Wenn du Krämpfe verspürst, kannst du noch extra etwas Salz (1/2 Teelöffel) auf einen halben Liter Wasser trinken.
Kleinegartenhexe (Sonntag, 10 Juli 2022 13:24)
Auch bei Epilepsie kann eine ketogene Ernährung enorm helfen.
Andrea Sabine Siemoneit (Donnerstag, 21 Juli 2022 18:14)
Hallo Kleinegartenhexe, genau darüber sprechen wir auch im Podcast, Episode 80, mit Dr. Mir.