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Eiweiß und Nieren

 

Und wieder geht es um ein gängiges Thema in unserer Ernährungsratgeberwelt, dass uns die Freude am Fleisch verdirbt.

 

So soll zu viel Eiweiß angeblich zu Nierenschäden führen. Von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung werden nicht mehr als 0,8 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen. Für eine Person mit 70 kg entspricht dies 56 g reines Eiweiß. Wenn man diesen Bedarf mit Fleisch decken möchte, das aus 18 % Eiweiß besteht, dann genügen 311 g Fleisch pro Tag.

 

Dennoch hört man in den Low Carb Kreisen häufig davon, dass ca. 2 bis 3 g pro Kilogramm Körpergewicht eingenommen werden, teilweise sogar noch mehr. Ist das denn nun schädlich?

 

Dazu werde ich jetzt wieder eine Zusammenfassung aus Dr. Worms Buch „Syndrom X, Kapitel Tierisch gutes Eiweiß“ schreiben. Auch wenn Aminosäuren als hochaktive Substanz theoretisch toxisch werden könnten, so hat man dies bei gesunden Menschen nie bewiesen. Durch einen höheren Eiweißkonsum wächst die Niere während sie ihre Funktionsweise voll weiter ausübt. Genauso ist es ja auch mit der Lunge oder dem Herz bei Leistungssportlern.

 

Bei kranken Menschen, die vorher schon Nierenprobleme hatten, führte eine Eiweißeinschränkung zu keiner Verbesserung. Nierenversagen tritt am häufigsten bei Diabetikern auf. Damit sind wir wieder bei dem leidlichen Thema der Kohlenhydrate und eben nicht des Eiweiß. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Wer zu wenig Eiweiß zu sich nimmt, der stört die Funktion der Betazellen in der Bauchspeicheldrüse, was wiederum eine Vorstufe des Diabetes ist.

 Als Grund für diesen festgefahrenen Mythos fällt mir gerade folgende Aussage von Prof. Seyfried aus einem Podcast ein: „Pharmafirmen rechnen in den nächsten Jahrzehnten mit einem immensen Anstieg ihrer Umsätze. Eigentlich sollten sie für uns doch gute Mittel zur Verbesserung unserer Gesundheit haben. Und nur die Vorhersage eines niedrigeren Umsatzes wäre für

uns eigentlich wirklich vertrauenserweckend.“

 

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